Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus.             Römer 6,10.11

Obwohl der Gläubige nicht im Fleisch ist, entdeckt er trauriger weise immer wieder, dass das Fleisch noch in ihm ist. Durch erniedrigende Erfahrungen lernt er zu sagen: „Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.“ (Römer 7,18) Die große Mühe für jeden Heiligen ist nicht so sehr das, was er getan hat, sondern vielmehr das was er ist. Es ist das schmerzliche Bewusstsein, diese böse Natur zu haben – Stolz, Eigenwille und Lust – die immer wieder auftaucht, auch wenn sie vielleicht nicht herauskommt. Je größer sein Wunsch ist, der Herrlichkeit Gottes entsprechend zu leben, desto größer wird sein Leid sein über das „vom Fleisch befleckte Kleid“ (Judas 23; das „Kleid“ symbolisiert das, was man von uns äußerlich sieht, das, was wir vorgeben möchten zu sein; vgl. das Tun von Bartimäus in der Gegenwart des Herrn Jesus in Markus 10,50). Das ist sein ständiger Gegner, den weder Zeit noch Umstände verbessern können!
Je mehr wir aber mit dieser sündigen Natur in uns beschäftigt sind, umso schwächer sind wir ihr gegenüber, denn dann wird das Fleisch unser Betrachtungsgegenstand anstatt der Herr Jesus, der unser Leben ist. Sich mit dem zu beschäftigen was das Fleisch ist in seinen verschiedenen Tätigkeiten, bedeutet nicht, es als gekreuzigt zu sehen und wir selbst als ihm tot. Es als eine antagonistische Kraft (als Gegenspieler) zu betrachten, die es zu überwinden gilt, bedeutet, es immer noch als lebend zu sehen. Aber es als tot im Tod Christi zu sehen und alle unsere Kräfte in dem auferstandenen und verherrlichten Christus zu suchen – das ist die Bedeutung dessen, dass wir selbst der Sünde gestorben sind.
Der Weg des Glaubens ist immer der, die Dinge von Gottes Standpunkt aus zu betrachten. Wir müssen uns auf Seine Seite stellen, der unseren alten Menschen als für immer in dem Tod des Kreuzes beiseite gesetzt und uns immer in Seinem geliebten Sohn vollkommen sieht. „Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit.“ (Römer 6,13)

Aus dem Englischen