Wenn meine Herrlichkeit vorübergeht … wirst du mich von hinten sehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden. 2.Mose 33,22.23

Mose hatte eine einfache Bitte an den Herrn: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ (2.Mose 33,18) In Anbetracht der Umstände, in denen er sich befand, war dies kein übermäßig aufdringlicher Wunsch. Er hatte sich soeben nach dem Vorfall des goldenen Kalbes für das Volk Israel verwendet. Genau dort, auf dem Berg mit dem HERRN, ging seine Bitte: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ spontan über seine Lippen. „Herrlichkeit“ ist ein Ausdruck, der manchmal schwierig zu verstehen ist, aber eine hilfreiche Definition des Wortes ist: „geschaute Exzellenz“. Mose hatte einen aufrichtigen und tiefen Wunsch, die Herrlichkeit Gottes, die „Exzellenz“ Gottes, zu sehen.
Gott hatte Mose gerade zuvor gesagt, dass er Sein Angesicht nicht sehen könne: „… denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben.“ (Vers 20) Dennoch lesen wir bei einer früheren Begebenheit, dass der Herr „mit Mose von Angesicht zu Angesicht“ redete. Das ist kein Widerspruch, sondern eine Metapher für die Tatsache, dass Gott oft mit Mose reden würde, wie ein Mann mit seinem Freund spricht, und nicht, dass er bei diesen Anlässen buchstäblich Sein Gesicht sah (Verse 9.11). Dennoch, Gott entsprach der Bitte Moses, Seine Herrlichkeit zu sehen, aber in einer höchst eigenartigen und lehrreichen Weise. Er sagte zu Mose, dass, wenn „meine Herrlichkeit vorübergeht“, er Seine Hand wegnähme und dann „wirst du mich von hinten sehen“.
Der Apostel Paulus teilt uns in der Nacherzählung dieses Ereignisses mit, dass dies eine Herrlichkeit war, die eigentlich „weggetan werden sollte“ (2.Korinther 3,7.11). Sie repräsentierte die unvollständige und vorübergehende Natur des Alten Bundes. Aber sogar diese Herrlichkeit, Gott von hinten zu sehen, ließ die Haut von Moses Gesicht glänzen, und zwar so sehr, dass er es mit einem Schleier bedecken musste (2.Mose 34,29-33). Das musste für Mose ein wundervolles, ja sogar lebensveränderndes Ereignis gewesen sein; und doch, das was wir als Christen haben, übertrifft bei Weitem alles, was Mose an diesem Tag auf dem Berg erlebt hat.